Improvisation nachspielen, dann langsam verändern und so seine eigene Improvisation entwickeln. Nein, Improvisation ist kein Ge- heimnis und kein Wunderding. Das wichtigste bei der ganzen Sa- che ist: Einfach mal damit anzu- fangen und einfach spielen. Man muss Fehler zulassen, den Mut haben auch mal einen Chorus zu verbocken. Miles Davis soll einmal gesagt haben: „Ob der Ton richtig ist oder nicht, entscheidet der nächste Ton.“ Na, dann mal los – und viel Spass! Joachim Kunze verschiedenen Interpreten anhö- ren. Man wird feststellen, dass sich die meisten Interpreten nicht ganz an den Notentext halten und das Thema oft freier interpretie- ren. Der nächste Schritt wäre, das Thema auswendig zu lernen, erst nach genauem Notentext, dann mal die freiere Interpretation pro- bieren und sich selber mal freier durch das Thema bewegen, es leicht verändern und schon befin- det man sich auf dem Weg zur Im- provisation. Um ein Gefühl für die Akkordfolge zu bekommen, kann man die Akkordtöne mitspielen. Man kann probieren einfach mal ein paar Phrasen des Interpreten nachspielen, oder auch die kom- plette Improvisation raushören und aufschreiben. Das wird beim Ersten mal schwierig und langsam gehen, aber auch hier macht Übung den Meister. Man kann die Fachberichte Infos:www.jupiter.info www.jo-kunze.de Joachim J.K. Kunze (*1966) studierte Instrumentalpädagogik in Mainz. Er gehört zu den vielseitigsten Trompetern Europas. Warme, gefühlvolle Töne bis hin zu Highnotes im viergestrichenen Bereich – sein Klangspektrum füllt die ganze Bandbreite der Trompete aus. Dies machte ihn zu einem gefragten Trompeter in verschiedenen Funk-, Rock-, Jazz und Big- bands. Inzwischen konzentriert er sich hauptsächlich auf seine eigenen Projekte, die »Firehorns«, »2play« sowie »Bummeldaun Syndrom«, in denen eigene Kompositionen gespielt werden. Er ist Musiklehrer an der Adolf- Reichwein-Schule in Friedberg, Blechblasinstrumente unterrichtet er an der Musikschulen Bad Nauheim. Als Dozent der Firma Jupiter gibt er Workshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Komponist stammen alle Stücke der beiden CDs der »Firehorns« aus seiner Feder. Neben Kompositionen für Blech- bläser, Gitarren, Streicher, Holzbläser und Ensembles mit verschie- densten Besetzungen auch Musicals für Schulen. Als Autor für Instru- mentalschulen, Bücher und Werke (»Trumpet Power Play«, »Start frei! – Einfach Trompete lernen«, »Alles Kopfsache? «, »ORETAG«) hat er sich inzwischen einen Namen gemacht. Bei zahlreichen Kom- positionswettbewerben erhielt er bereits Auszeichnungen. Renold Quade „Euregio“ von Kurt Gäble Crescendo … aus den Notenschrank Mit Musik die Ideale eu- ropäischen Gedanken- gutes in Erinnerung zu rufen hat eine reiche und wohl ge- pflegte Tradition. Die „Europa- hymne“, eine Instrumentalfassung des Hauptthemas der „Ode an die Freude“ aus dem letzten Satz der neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven, oder die „Eurovisions- melodie“ von Marc Antoine Char- pentier sind ganz offiziell auser- korene Signalwerke. Sie stimmen immer wieder auf sympathische Art und Weise darauf ein, Grenzen zu überwinden und Gemeinsames im Geiste Europas zu erleben. Wir in NRW leben im Westen Deutschlands in einer echten „Eu- regio“, in einem Gebiet, in dem viele Grenzen aneinanderstoßen. Angefangen von „Kölnern“ und „Düsseldorfern“, über „Rheinlän- der“ und „Westfalen“, liegen wir im Herzen Europas in unmittelba- rer Nähe zu den Niederlanden und Belgien, und auch Luxemburg und Frankreich sind nicht weit. Lieb gewonnene Frotzeleien un- tereinander sind längst nur Gar- nitur und genau genommen au- genzwinkernder Ausdruck von An- erkennung und Wertschätzung von individuellen Lebensarten der geschätzten Nachbarn, alle geeint im Gedanken frei und friedlich zu leben. Und natürlich auch im Sü- den, Norden und Osten, selbstver- ständlich in der ganzen Welt, tref- fen Lebenseinstellungen und Kul- turen aufeinander. Schön, wenn wir daraus etwas daraus! Der Komponist Kurt Gäble Kurt Gäble sieht sich als Kompo- nist, Arrangeur, Dirigent, Musiker und Musikpädagoge. 1953 gebo- ren, erinnert er sich bewusst an gemeinsames Singen mit der Mut- ter in frühster Kindheit, an die Blockflöte und etliche Instrumen- te, die er sich selber beibrachte. Musikbegeistert wie er war wuchs schnell sein Bedürfnis eigene Me- lodien und Klänge zu erschaffen. Sein Musikstudium in Augsburg, sowie seine Studien in Kunst und Pädagogik eine logische Konse- quenz. Als bekennender Familien- und Naturmensch ist er fest in seiner Heimatgemeinde Lauben bei Memmingen verwurzelt. Er schätzt das Leben auf dem Dorf, die dortigen Werte und Traditio- nen. Themen, die christlich, sozial oder auch ökologisch orientiert sind inspirieren ihn, weil diese In- halte für ihn ein besonderes Ge- meinschaftsgefühl ermöglichen. Kurt Gäble hat weit über 100 Ori- ginalwerke und Bearbeitungen ge- schaffen. Seine musikalische Lei- denschaft gehört dem Blasorches- ter. „Auf der Suche nach den rich- tigen Klängen, lasse ich mich ger- ne von der Natur inspirieren.“ Das 1. Euregio- Musikfestival 1999 im Allgäu Kurt Gäble komponierte seine Fantasie „Euregio“ im Jahre 1999 11